Michael Sommer

deutscher Politologe und Gewerkschafter; SPD; stellv. Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung; DGB-Vorsitzender 2002-2014; Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) 2010-2014; stellv. Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgesellschaft "ver.di" 2001-2002

* 17. Januar 1952 Büderich bei Düsseldorf

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 31/2014

vom 29. Juli 2014 (re), ergänzt um Meldungen bis KW 09/2017

Herkunft

Michael Sommer wurde am 17. Jan. 1952 in Büderich bei Düsseldorf als unehelicher Sohn einer Kriegswitwe geboren. Seine Mutter Helene hatte Abitur und war Chefsekretärin beim Rüstungskonzern Rheinmetall. Ihr Mann, dort Prokurist, mit dem sie zwei Kinder hatte, die früh starben, wurde am 2. Aug. 1939 einen Tag nach der Heirat zur Wehrmacht eingezogen und fiel im Zweiten Weltkrieg (1944 in Rumänien für vermisst erklärt). S. lebte im Alter von zwei bis vier Jahren in einem Waisenhaus, während seine Mutter in einer Düsseldorfer Bar arbeitete. Danach floh sie mit S. nach Berlin. Als Kind musste S. zum Lebensunterhalt beitragen, schleppte Kohlen und räumte Schnee, während die Mutter Käse auf Wochenmärkten verkaufte. Kinderarbeit und Armut sowie die gesellschaftliche Ächtung als uneheliches Kind im "Muff der Adenauer-Ära" prägten S. nach eigener Aussage fürs Leben (vgl. ZEIT, 27.3.2003). Seine 1986 verstorbene Mutter beschrieb S. als "großartige Frau"...